Assi war zwar nicht mein erster Kleiner Münsterländer und auch nicht mein erster Jagdhund, dennoch hat sie uns mit ihrem Wesen derartig begeistert, dass wir Freunde des Kleinen Münsterländers geworden sind.

 

 

Assi war, nun ja, recht eigen. Sie war wesensfest, selbstständig, verlässlich und loyal. Anders als unsere Frieda, die wir gerne als "Sportwagen" oder "Ferrari" bezeichnen, weil sie ständig in Bewegung ist und sich dabei unsagbar schnell und anmutig bewegt, war Assi eher bequem. Ich selbst verteidigte ihre bequeme Art gerne vor meinen Jagdkollegen scherzhaft damit, dass sie einfach zu klug sei, einem viel schnelleren Hasen hinterherzulaufen. 

Assi war unser erster Welpe. Ich selbst hatte nie einen Hund großgezogen und ich wurde schwach, als meine Kinder mich ermutigten, einen Welpen zu kaufen. Mit der gesamten Familie fuhren wir zu einem Züchter. Zum Entsetzen meiner beiden Mädchen suchte ich genau die Hündin aus, die ganz ruhig und besonnen in der Ecke lag und nicht wie alle anderen Hunde auf meinen Kindern herumkletterte und wild spielte.

Assi hatte ein einzigartiges Wesen. Wie gesagt war sie sehr selbstständig - zu meinem Glück. Man kann sich vorstellen, dass ich in Sachen Erziehung sehr unerfahren war. Natürlich lehrte ich sie die üblichen Kommandos: Sitz, Platz, Bleib und "geh in dein Körbchen, wenn wir grillen", aber auf der Jagd erzog Assi sich selbst. Wer jetzt glaubt, dass dabei alles aus dem Ruder lief, täuscht. Assi war ein fabelhafter Jagdhund, nur kann ich mich nicht damit rühmen, dass ich ihr alles selbst beigebracht hatte. Assi verstand von selbst, was zu tun war und so zeigte sie mir, wie toll die gemeinschaftliche Jagd zwischen Mensch und Hund sein kann.

Leider mussten wir Assi am 12.08.2010 aufgrund eines Blasentumors einschläfern lassen.