Welpenaufzucht
Die Welpenaufzucht beginnt mit dem Tag der Geburt. Während viele Hündinnen einen ungestörten Platz suchen, wo sie die Welpen alleine gebären, hatten wir – zumindest beim ersten Mal – das große Glück, dass Frieda unsere Nähe suchte und die Geburt der „sieben Zwerge“ und auch der "braunen Bande" zu einem unvergesslichen Ereignis wurde, an dem unsere Familie teilhaben durfte. So konnten wir direkt überprüfen, ob alle Welpen gesund sind, sie direkt bei der Hündin trinken und außerdem feststellen, ob alle ein geeignetes Geburtsgewicht haben.
In den ersten zwei Wochen Wochen steht die Wurfkiste in unserem Haus, sodass Frieda ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen muss und wir die Welpen Tag und Nacht im Auge behalten können. Das Gewicht wird täglich kontrolliert. In dieser Zeit ist es in unserem Haus sehr ruhig. Damit sich sowohl Frieda als auch die Welpen von der anstrengenden Geburt erholen können, werden keine Besucher oder unbekannten Menschen zu den Hunden gelassen. Somit wird auch verhindert, dass die Welpen, deren Immunsystem anfangs noch schwach ist, durch andersartige Keime gefährdet werden.
Nach der ersten Zeit ziehen die Welpen in eine größere Wurfkiste um. Nun bewegen sie sich bereits auf ihren kleinen Beinchen und wackeln umher. In der 3. Woche fangen die Welpen an, ihre nächste Umgebung zu erkunden. Ihre Augen sind zu diesem Zeitpunkt bereits geöffnet. Jetzt beginnt der erste Kontakt zu anderen Menschen und mit anderen Gerüchen. Uns ist es wichtig, dass die Welpen immer wieder neue Menschen kennenlernen und gute Erfahrungen mit ihnen machen. Deswegen laden wir (ca. ab der 4. Woche) auch gerne Kinder zu uns ein.
In den letzten 2 – 3 Wochen werden mit den Welpen zunehmend längere Ausflüge gemacht, bei denen die ganze Familie dabei ist und aufpasst. Ziel ist es, die Welpen u.a. an das Autofahren zu gewöhnen. Da die großen, erfahrenen und ausgebildeten Hunde dabei sind, wird den Welpen direkt vermittelt, dass das Autofahren zum ganz normalen Leben dazugehört. Damit wird auch gewährleistet, dass die erste gemeinsame Fahrt mit den späteren Besitzern nicht zu einer Tortour wird – Heimweh reicht schließlich schon.
Bei den Ausflügen lernen die Welpen den Wald kennen und die damit einhergehenden Gerüche. Zudem besuchen wir ein nahestehendes Gewässer. Da Ronja und Frieda sehr wasserfreudig sind, fungieren sie als großartige Vorbilder, sodass sie die Arbeit übernehmen und den Welpen zeigen, dass Wasser kein Element darstellt, vor dem sie sich fürchten müssen. Während der Spaziergänge kommt immer wieder die Nase zum Einsatz, wenn die Welpen Futter im Moos oder auf dem Waldboden suchen müssen. Mit dem Voranschreiten der Zeit werden die Verstecke schwieriger, sodass die Welpen bereits lernen, ins leichte Dickicht zu gehen, ohne dies als Bedrohung anzusehen. Neben dem Spielerischen wird hier bereits das trainiert, was in ihrem zukünftigen, jagdlichen Hundeleben wichtig ist: Der zielgerichtete Einsatz der Nase führt zum Erfolg.
In den letzten 10 Tagen kommt zusätzlich die Reizangel zum Einsatz und das Vorstehen wird durch positive Konditionierung geübt. Außerdem werden mithilfe von Duftstoffen und Kaninchenfellen sowie Flügel kurze Schleppen gelegt, die schnell zum Erfolg führen und die Welpen nicht überfordern. Das spielerische Lernen steht dabei im Vordergrund. Zudem werden die Welpen damit kognitiv gefördert und ausgelastet, sodass sie nach dem Spielen, gemeinsamen Toben und Lernen friedlich ruhen können.
Neben der Aufzucht gehört zu den wohl wichtigsten Pflichten eines Züchters das Aussuchen geeigneter Besitzer. Sicherlich ist es wichtig, die Welpen in den ersten acht Wochen zu behüten, zu beschützen und bestmöglich auf ihr künftiges Leben vorzubereiten, doch die größte Verantwortung besteht darin zu gewährleisten, dass die Welpen ein Zuhause bekommen, wo sie den Rest ihres Lebens glücklich und zufrieden verbringen können.
Wir geben unsere Hunde ausschließlich in jagdliche Hände, sodass sie ihre ihnen angeborenen Triebe und Instinkte ausleben können. Ebenso wichtig ist es uns, Menschen zu finden, die ihren neuen Hund aber nicht nur als Jagdbegleiter sondern vor allem auch als Familienmitglied ansehen und ihn am alltäglichen Familienleben teilhaben lassen.
Wir sind sehr stolz und glücklich, dass wir bei unseren ersten Würfen Menschen und Familien gefunden haben, denen wir unsere Hunde nur zu gerne anvertraut haben. Natürlich war der Abschied und der Auszug jeden Hundes für uns trotzdem sehr schwer, aber dennoch gab es das lächelnde Auge und das beruhigende Gefühl, die richtigen Besitzer für jeden Hund gefunden zu haben.
Wir hegen zu den Besitzern noch immer einen sehr guten Kontakt und freuen uns über tolle Nachrichten, spannende Geschichten, Fotos und Videos.